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Anschlüsse für PC-Monitore erklärt
Bei den Anschlüssen für PC-Monitore an dem PC kommt es darauf an, dass diese Geräte (technisch) zueinander passen. Auch die vorgesehene Nutzung sollten sie optimal unterstützen.
Das ist nicht nur ein Thema, wenn der ausgediente Monitor durch einen Neuen ersetzt werden soll. Besonders bei Spezialanwendungen wie z.B. Videobearbeitung ist die Auswahl eines passenden Geräts mit ein wenig Hintergrundwissen ganz einfach.
Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Anschlüsse für PC-Monitore, also Kabel und Stecker, die den Monitor mit dem PC verbinden.
(1) VGA: alt, aber weit verbreitet
Diese Anschlüsse für PC-Monitore ist seit 1997 auf dem Markt und ist in den meisten PCs, Laptops, Beamern und Monitoren eingebaut. Bis heute hat dieser Anschluss die mit Abstand weiteste Verbreitung.
Erkennen lässt sich ein VGA-Anschluss eindeutig an seiner D-Sub Bauweise: 15 runde Pins sind in drei Reihen versetzt untereinander angeordnet. Der Stecker selbst ist trapezförmig gebaut, um Verpolung zu vermeiden.
Vorteile sind ganz klar die allgegenwärtige Verfügbarkeit, sowie die vergleichsweise einfache und damit kostengünstige Technik.
Nachteile von VGA sind die begrenzte Bildauflösung von maximal 1.920 x 1.200 Punkten sowie eine Prinzip-bedingte hohe Anfälligkeit für Störeinstrahlungen von außen. Bei neuen Monitoren nur noch selten zu finden und das ist gut so.
(2) DVI: moderner, besser, erklärungsbedürftig
DVI steht für „Digital Visual Interface“ und hebt die Einschränkungen von VGA auf. Eigentlich.
Tatsächlich steht DVI für eine Reihe von 5 unterschiedlichen Anschlüssen, die sich die gleiche Steckerart teilen und somit leicht verwechselt werden können. Zusätzlich gibt es auch einen Adapter welcher bei einem DVI-I einen VGA Anschluss ermöglicht, meistens mitgeliefert bei Grafikkarten.
Erkennen lassen sich DVI-Anschlüsse an ihrem rechteckigen Design, meistens sind Stecker und Buchsen weiß. Die Pins der Stecker sind nicht rund, sondern flach und ohne Versatz untereinander angeordnet. Der Anschluss erlaubt maximal 29 Pins, die nicht bei allen Varianten voll belegt sind.
Der DVI-Anschluss kann bis zu einer max. Leitungslänge von 10m eingesetzt werden.
(3) DVI-A: VGA im DVI-Pelz
Diese Variante ist tatsächlich analog und mit VGA-vergleichbarer Technik aufgebaut. Damit bestehen hier die gleichen Einschränkungen wie bei VGA, z.B. die maximale Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten.
Von den 29 Pins, die das Steckerdesign maximal erlaubt, sind bei DVI-A 17 belegt.
Dieser Anschluss ist selten, da er gegenüber VGA keine technischen Vorteile hat.
Vorteil von DVI-A ist die leichte Adaptierbarkeit: VGA- und DVI-A Geräte lassen sich mit einfachen Adaptern miteinander verbinden.
(4)DVI-D: Der ‚richtige‘ DVI-Anschluss
Dieser Anschluss überträgt die Signale digital und ist damit weniger störanfällig als die analogen Anschlüsse VGA und DVI-A, was auch der Bildqualität guttut. Den Anschluss gibt es in zwei Varianten:
– Single-Link (19 Pins) kann eine maximale Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten darstellen
– Dual-Link (25 Pins) kann eine maximale Auflösung von 2.560 x 1.600 Bildpunkten übertragen
Vorteile von DVI-D sind die bessere Signalqualität und -bei Nutzung des Dual-Link Anschlusses- die höhere Auflösung. Darüber hinaus können HD-DVDs und Blu-ray Disks mit HDCP-Kopierschutz über DVI-A nicht abgespielt werden.
Dual Link bedeutet doppelte Bandbreite mit einer Signalübertragung von 330 Megapixel pro Sekunde. Sie ist damit für hochauflösende Monitore und hohe Bildfrequenzen geeignet.
Nachteile von DVI-D ist die fehlende Adaptierbarkeit. VGA- und DVI-D Geräte können aufgrund der technischen Unterschiede auch nicht über Adapter miteinander verbunden werden.
(5) DVI-I: der Fast-Alleskönner
Dieser Tausendsassa ist DVI-A und DVI-D gleichzeitig. Ein solcher Anschluss ist vor allem am PC sinnvoll, da hier sowohl analoge DVI-A, analoge VGA mit Adapter, als auch digitale DVD-D- Geräte angeschlossen werden können.
Das macht die analoge Übertragung nicht besser, erlaubt aber den Anschluss aller VGA- oder DVI-basierten Monitore.
Dual Link bedeutet doppelte Bandbreite mit einer Signalübertragung von 330 Megapixel pro Sekunde. Sie ist damit für hochauflösende Monitore und hohe Bildfrequenzen geeignet.
Vorteil: Der ‚alte‘ VGA-Monitor kann gegen einen ’neuen‘ DVI-D Monitor getauscht werden, ohne den PC umbauen oder austauschen zu müssen.
(6) HDMI: Stummfilm war gestern
Die bisher beschriebenen Anschlussfamilien VGA und DVI haben eines gemeinsam: sie übertragen lediglich Bildsignale, der Ton muss über einen separaten Audio-Anschluss übertragen werden. Wer beides zusammen auf demselben Kabel haben möchte, ist mit VGA/DVI daher nicht gut bedient.
Der seit 2003 entwickelte HDMI-Anschluss hilft hier weiter. Es gibt ihn inzwischen in mehreren Versionen, die aktuelle Version ist 2.0a. Die Versionen unterscheiden sich in Bildauflösung, Farbtiefe und Anzahl der Tonkanäle.
V1.2 (2005) 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 24 Bit Farbtiefe, 6 Tonkanäle
V1.4c (2011) 2.560 x 1.600 Bildpunkte, 48 Bit Farbtiefe, 8 Tonkanäle
V2.0a (2015) 4.096 x 2.160 Bildpunkte, 48 Bit Farbtiefe, 32 Tonkanäle
Erkennbar ist der HDMI-Anschluss an seiner sehr flachen Bauweise und dem trapezförmigen Stecker. Einzelne Pins sind nicht mehr ohne weiteres zu erkennen. Viele aktuelle Laptops verzichten daher auf den vergleichsweise klobigen DVI-Anschluss zugunsten des sehr kompakten HDMI.
Vorteile gegenüber DVI-D sind ganz klar die gleichzeitige Übertragung von Ton, sowie die äußerst kompakte Bauweise.
Nachteil ist die auf 5m begrenzte Länge des Anschlusskabels – für mache Anwendung ist das zu wenig. Auch die Auflösung ist in Zeiten von 4k und 5k Video für den einen oder anderen Zweck zu gering.
(7) Display-Port: Anschlüsse für PC-Monitore
Seit 2008 auf dem Markt und damit der derzeit neueste PC-Monitor-Anschluss. Wie bei HDMI werden auch hier Ton und Bild übertragen. Auch der HDCP-Kopierschutz von HD-DVDs und Blu-rays ist kein Problem.
Die Bauweise der Stecker ist ähnlich kompakt wie bei HDMI. Zur optischen Unterscheidbarkeit ist bei Display-Port Anschlüssen nur eine Ecke abgeschrägt, bei HDMI sind es zwei.
Aufgrund der kompakten Bauform und der günstigeren Herstellung ist der Display-Port in vielen modernen Laptops zusätzlich oder anstatt des HDMI-Ports eingebaut.
Vorteile sind die erheblich größere Auflösung von maximal 5.120 x 2.880 Bildpunkten sowie die maximale Kabellänge von 15 Metern.
(8) Thunderbolt
Ursprünglich von Intel entwickelt, baut vor allem Apple diesen Anschluss in seine Geräte ein. Es handelt sich um eine Miniaturversion des Display-Ports mit noch kleinerem Stecker. Die Leistungsfähigkeit entspricht allerdings der des ‚großen‘ Display-Ports. Hier möchten wir Sie auf unserem Artikel „Thunderbolt 3 und Video 4K“ hinweisen.
Anschlüsse für PC-Monitore – So viele Varianten – was mache ich denn jetzt ?
Wie so oft im Leben gilt auch hier: je geringer die eigenen Ansprüche, desto größer die Auswahl. Wer seinen PC für Büroarbeit, Steuer und E-Mail nutzt, ist mit allen der hier vorgestellten Anschlussvarianten gut bedient.
Videobearbeitung, idealerweise mit zwei Monitoren? Welche Anschlüsse für PC-Monitore sind denn hier die richtigen? Das ist schon etwas anspruchsvoller und macht einen digitalen Anschluss sinnvoll. Arbeitet man nicht gerade im 4k-Bereich, ist bei Desktop-Rechnern meist der DVI-D und HDMI Anschluss die beste (und günstigste) Wahl, während bei einem Laptop hier eher mal HDMI oder Display-Port zum Einsatz kommen werden. Allerdings setzen sich in letzter Zeit bei der Grafikkarte die Schnittstellen HDMI und DisplayPort sich durch. Ihr nächster Monitor sollte also unbedingt eine dieser beide Schnittstellen anbieten.